Endlich
14. Oktober 2012, Jürg Messmer
Ich lief den Berg hinunter, einem schmalen Pfad entlang, über Stock und Stein und durch sumpfige Moorgebiete, und dachte, "Endlich ist er da, der Herbst". Nicht wegen der Nässe und der Kälte, die den diesjährigen Altweibersommer geprägt haben, sondern wegen der farbigen Blätter, dem Laub auf dem Boden, das raschelt wenn man hindurchläuft.
Dieser farbige Herbst ist für mich die gemütlichste Zeit, ich komme zur Ruhe. Die Hektik des sommerlichen nicht-verpassen-wollens ist vorbei.
Während dem ich den feuchten Wegen entlang lief, dachte ich an den Tod, an das Sterben. Vor ein paar Tagen hatten wir darüber gesprochen, dass es nicht erlaubt sei, Urnen im See zu versenken und dass es dafür eigentlich nur einen Grund geben könne, dass die Asche der heute Verstorbenen ja geradezu Sondermüll seien und entsprechend sorgfältig entsorgt werden müssten. In einem anderen Gespräch - über Ökologie - meinte mein Gegenüber, dass man - wenn man als Mensch ökologisch sein wollte - sich die Kugel geben müsste. Man müsse sich einfach hinlegen und sterben und von den Würmern fressen lassen, erwiderte ich.
Dieser Gedanke ist mir wieder hochgekommen, als ich zum kleinen Tändli hochstieg. Wie schön wäre es, wenn wir sterben könnten, ohne all diese Altlasten zu hinterlassen.
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