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Weniger ist mehr? Bewusstsein

16. September 2022, Jürg Messmer

Gestern* notierte ich den Titel "Wenn weniger mehr ist", da ich damit am hadern war, dass ich "keine Aufgabe" hatte und mich fragte, ob die resultierende Lähmung und Mutlosigkeit einen Sinn haben könnte; ob weniger manchmal wirklich mehr sein könnte. Dann funkte das "Bewusstsein" dazwischen, bevor ich dazu kam, über das weniger oder mehr zu schreiben.

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Wiedergeboren - Identität gesichert!

25. Februar 2022, Jürg Messmer

Seit einer knappen Stunde habe ich nicht nur die dauerhafte Niederlassung hier in Guatemala, sondern auch wieder eine Identität. Bereits nach meiner Abreise aus der Schweiz vor bald zwei Jahren hatte ich arg an dieser gezweifelt, und mehr noch, als ich anderthalb Jahre später, anlässlich eines erneuten Besuches meines Geburtslandes, bei einem Wanderausflug meine Identitätskarte (und andere Ausweise) verloren hatte, die Schweiz mir diese jedoch nicht mehr wieder geben wollte. Als Auslandschweizer müsse ich diese ID in der Schweizer Botschaft in Guatemala beantragen.

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Düstere Wolken, blauer Himmel

13. Februar 2022, Jürg Messmer

[In der Hauptstadt, vor dem abschliessenden Interview in Sachen Niederlassung in Guatemala]
Nach meiner Busreise von Xela nach Guate war ich müde, obwohl ich ja nur vier Stunden im Bus gesessen, also eigentlich nichts gemacht hatte; ausser mich jeweils gewundert, dass der Bus immer wieder weiterfahren konnte, obwohl es bei jeder Schaltung in einen höheren Gang krachte, als würden schwere Ketten rasseln. Doch ich kam wie immer wohl behalten und sogar ohne grosse Verspätung in Guate an, Gilda holte mich am Busterminal ab, und nach dem fast schon traditionellen Bier in ihrem Garten legte ich mich aufs Bett und fiel in einen kurzen Schlaf, von dem ich jedoch mit einem düsteren Gefühl aufwachte, mit einer Schwere (Depression!), deren Grund ich nicht einmal genau verorten konnte. Gilda meinte, ich sei anders, wirke müder als sonst. Ich dachte nach, versuchte die dunklen Wolken in Worte zu fassen.

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Wert des Lebens

7. November 2021, Jürg Messmer

Der Wert des Lebens? Da wir "intelligenten" Menschen alles messen und vergleichen, stellt sich diese Frage immer wieder von neuem.

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Reisebereit

18. Oktober 2021, Jürg Messmer

Reiseplan:
20. Oktober 2021: Mit dem Álamo-Bus in die Hauptstadt, Vivian wird mich begleiten. Übernachtung bei Gilda, mit kleiner Feier zu dritt.
21. Oktober 2021: Flug Guatemala-Panama-Amsterdam, Ankunft 22. Oktober. Besuch meiner holländischen Familie.
26. Oktober 2021: Weiterflug KLM nach Zürich, Schweiz.
Januar 2022: Rückreise nach Guatemala. Route und genauer Zeitpunkt noch unbestimmt. Spätestens 22. Januar in Guate, denn dann läuft mein Mobilabo aus, also muss ich es erneuern, damit ich noch kommunizieren kann 🙂

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Spanisch konkret: Mosaics-Logo

26. August 2021, Jürg Messmer

Da ich nicht mehr der Jüngste bin und auch kein Sprachdiplom anstrebe, verzichte ich auf formalen Sprachunterricht. Dies hat sich auch aus der Covid-Situation ergeben, denn ich wollte keinen distanzierten Online-Unterricht, sondern einen ohne Plexiglasscheiben, und besser auch ohne Maske. Kommunizieren ist für mich nur so wirklich sinnvoll, also nicht "Sinn-los". Die Konsequenz ist, dass ich natürlich nur mit Menschen zusammen arbeite oder arbeiten kann, die eine gewisse Gelassenheit gegenüber "Covid" haben.

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Schlagwörter: Sprache

"Verwöhnter, weisser, männlicher Europäer der Mittelklasse" in Guatemala

15. August 2021, Jürg Messmer

"Wow, welch schön geschriebenes Tagebuch!!! Wie wäre es wenn du sagen würdest, dass du das Leben eines "verwöhnten, weissen und männlichen Europäer der Mittelklasse, in Guatemala"  lebst?  Gedanken dazu ??? Macht Sinn, darüber zu schreiben!!!😝😝😝" (Übersetzt aus dem Englischen)

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Ein Bohème in Guatemala

4. August 2021, Jürg Messmer

Laut lachen musste ich, als ein alter Freund (ein Künstler, mit karger Altersrente) aus der Schweiz meinte, dass ich das Leben eines Bohemien führe; vermutlich einfach, weil ich nach Guatemala ausgewandert bin, was ja für viele immer noch sehr wunderlich sein muss, zugegeben.

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Bin geimpft (Gott möge es mir vergelten)

27. Juli 2021, Jürg Messmer

Nein, gegen das Leben nicht, da gibt es nichts zu impfen, auch die Impfung gegen Covid-19 hilft da nichts, auch wenn es eine "Moderna" ist. Wir bleiben Teil eines grossen Ganzen, auch wenn Angesichts der menschlichen "Wirklichkeit" dies manchmal kaum zu glauben ist.

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Pubertärer Tanz

16. Juli 2021, Jürg Messmer

Vivian bat mich einmal, über Tanz zu schreiben, doch ich hatte immer etwas gezögert, weil ich befürchtete, dieser Text könnte etwas allzu persönlich und peinlich werden.

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Antwort

10. Juli 2021, Jürg Messmer

Wer kennt nicht die Momente, wo man(n) auf eine Antwort hofft, eine Antwort auf all die Fragen, oder gar auf die Eine!

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Eselsgeduld

8. Juli 2021, Jürg Messmer

Sie bewundere mich, dass ich nicht schon lange die Nerven verloren habe (angesichts meiner bürokratischen Abenteuer). Denkt sie offenbar, ich sei geduldig? Oder einfach ein Esel? Ein Esel schon eher, doch Geduld habe ich nicht, keine in Sichtweite. Meine Geduld basiert alleine auf dem Mangel an Alternativen.

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Sprachlos, auch geschmacklos?

30. Juni 2021, Jürg Messmer

Sie strahlte und sagte, sie hätte sich grad das erste Mal impfen lassen.

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Schlagwörter: Gesundheit

Der tanzende Kafka

28. Juni 2021, Jürg Messmer

Zum X-ten Mal stand ich vor dem Informations- oder Triage-Schalter im zweiten Stock des Instituto Guatemalteco de Migración (IGM), um mein Anliegen zu unterbreiten und der Beamtin meine Dokumente zur Überprüfung auszuhändigen, um von ihr eine Nummer zu erhalten, mit der ich mich dann - unter Einhaltung der sozialen Distanz - im Wartesaal auf einen Stuhl setzen und auf den Aufruf meiner Nummer warten könnte.

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Das Tabu, das (k)eines ist

26. Juni 2021, Jürg Messmer

Hinweis: gewitzten LeserInnen empfehle ich, direkt zum PS zu springen.

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Vom Regen in die Traufe

18. Juni 2021, Jürg Messmer

Wenn ich jetzt fast täglich unter Kälte und Regen leide, dann frage ich mich manchmal schon, ob ich jetzt das eine Übel durch ein noch grösseres eingetauscht habe! Doch ich verliess die Schweiz ja nicht, weil da schlechtes Wetter war, im Gegenteil. In den letzten Jahrzehnten ist es in Mitten Europas ja immer wärmer und schöner geworden; im April regnete es oft nicht mehr, und auch im Februar sass ich öfters auf der Terrasse, weil mich die Sonne bereits so wärmte, dass ich im T-Shirt draussen sitzen und rauchen konnte.

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Soll ich den Impfdienst leisten?

9. Juni 2021, Jürg Messmer

Darf ich über diese Frage überhaupt schreiben? Es juckt mich in den Fingern! Immer wieder werde ich ja gefragt, ob ich mich bereits habe impfen lassen, oder es tun werde, und es erinnert mich nun just an die Frage von damals, ob ich Militärdienst leisten würde.

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Fragen über Fragen

7. Juni 2021, Jürg Messmer

Gestern starb eine 52-jährige Frau. Was genau geschehen war, verstand ich nicht ganz. Starb sie nun am Herzinfarkt, oder an Covid? Es scheint, dass sie wegen ihres Zustandes direkt ins Spital eingeliefert worden war. Die Frage, ob sie ins Spital musste oder nicht, war also beantwortet. Sie sei jedoch vermutlich zu spät ins Spital eingeliefert worden. Also starb sie. Vielleicht auch, weil sie übergewichtig war und unter starkem Bluthochdruck litt. Vermutungen allerseits. Doch die Frage, ob sie überlebt hätte, wenn sie nicht ins Spital eingeliefert worden wäre, die stellt niemand. Spielt ja auch keine Rolle, vor allem nicht im Nachhinein. Genau so wenig, wie die Frage, ob es nun mehr oder weniger Tode gegeben hätte, wäre die Welt nicht in einen globalen Notstands-Modus versetzt worden. Doch solche unnützen Fragen stelle ich mir halt immer wieder.

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Der rauchende Yogi

23. Mai 2021, Jürg Messmer

Tönt einfach stimmiger, als wenn ich von einem "Yoga-praktizierenden" Raucher sprechen oder denken würde. Zudem sind die Prioritäten klar zu erkennen, auch wenn es mit dem Unterscheiden derselben nicht ganz einfach ist.

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Schamgefühl

17. Mai 2021, Jürg Messmer

Mein ganzes Leben lang habe ich mich immer wieder geschämt, weil ich so egozentrisch bin. Immer wieder wollte ich die Welt retten und stand alleine da, beim Versuch - wie vermutet - nur mich selber zu retten. Bis heute ist das gleich geblieben. Es wird wohl ein Schatten bleiben, solange ich Mensch bin, oder dies denke. Versuche, die Welt denkend zu retten. Denken umzukehren. Die Umkehr.

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Punkt und Komma

15. Mai 2021, Jürg Messmer

Eigentlich wollte ich über Zufall, Wahrscheinlichkeit und Evolution schreiben. Damit auch über Intelligenz und Dummheit. Dass ich diesen Text nun so schreibe, ist reiner Zufall. Er ist mir zugefallen, wie Kokosnüsse auf meinen Kopf, die sich dann sozusagen als Worte aneinanderreihen. Natürlich zögere ich, während dem ich dies schreibe, und frage mich, ist dieses Zögern Intelligenz?

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Schlagwörter: Kurzgeschichte

Das unvollkommene Paradies

12. Mai 2021, Jürg Messmer

Gestern hat mich Vivian auch noch auf diese Kurzgeschichte von Augusto Monterro hingewiesen.

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Schlagwörter: Kurzgeschichte

Die Fliege, die träumte, sie sei ein Adler

3. Mai 2021, Jürg Messmer

Hier ein weiterer Text von Augusto Monterroso, aus der Reihe einiger Minigeschichten dieses "guatemaltekischen" Autors, die ich "übersetzt" habe.

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Schlagwörter: Kurzgeschichte

Ganz einfach!

2. Mai 2021, Jürg Messmer

Das Leben ist ganz einfach. Ja, auch die Liebe. Ach Gott, ich weiss, wie kompliziert das alles sein kann.

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Der Affe, der ein Satiriker sein wollte

25. April 2021, Jürg Messmer

Ich schreibe aus Not, oft auch Lust, oder einfach, weil ich nichts anderes zu tun habe. Es gibt viel zu verarbeiten. Seit Vivan mich auf Monterroso aufmerksam gemacht hat, hat er mich immer wieder gefangen genommen, und gar in Schwierigkeiten gebracht. Ich selber wollte nie ein Satiriker werden, dazu fehlt mir das Talent, vor allem aber einfach die nötige Distanz.

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Schlagwörter: Kurzgeschichte

(Mein) Xela

21. April 2021, Jürg Messmer

Hinweis: Einen kurzen Bericht über "mein Xela" zu schreiben, war unmöglich. Bilder, ja, ein Bilderbuch. Eine Fundgrube vielleicht. Von einem "hoffnungslosen" Romantiker, der sich Gegenwart ohne Geschichte und Zukunftsvorstellungen nicht vorstellen kann.

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Schlagwörter: Guatemala

Wie man sich Fabeln nähert

16. April 2021, Jürg Messmer

Es ist wohl interessanter, einige Geschichten von Augusto Monterroso bereits gelesen zu haben, bevor man seine Empfehlung für eine Annnäherung an (seine) Fabeln liest. Doch vielleicht werden sich einige von diesem Text auch inpirieren lassen, seine Kurzgeschichten zu lesen. Andere lesen diesen Text lieber gleich, so können sie sich die weiteren ersparen.

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Schlagwörter: Kurzgeschichte

Schuldenkreislauf

12. April 2021, Jürg Messmer

Vor ein paar Tagen erzählte uns Erika in ihrem Tanzlokal diese Geschichte, und ich freute mich sehr über solch einfaches Geschehen und dachte, dass selbst Regierungen vielleicht von solchen Ideen inspiriert werden könnten und dass einige gar schon etwas aus solchen gelernt haben. Denn selbst in Regierungen gibt es ja Menschen, die Geschichten lesen oder zuhören, und nicht nur Daten analysieren. Ich bat Erika, diese Geschichte für mich aufzuschreiben. In ihrem "bescheidenen Plätzchen" tanzen wir nicht nur, sondern teilen auch unsere Sorgen, und erzählen uns eben auch Geschichten, Witze, und manchmal trinken wir dabei ein Bierchen.

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Der Frosch, der ein authentischer Frosch sein wollte

27. März 2021, Jürg Messmer

Seit ich die zwei Kurzgeschichten "Der Glaube und die Berge" und "Der Dinosaurier" von Augusto Monterroso veröffentlicht habe, bin ich nicht mehr zur Ruhe gekommen. Ausserhalb Lateinamerikas sind diese (übersetzten!) Geschichten nicht so gut angekommen, wie ich es erwartet oder gehofft hatte. "Deprimierend" seien sie, oder "was wolle er denn damit sagen?", oder "wie ich denn diese Geschichten interpretieren würde?". Ich war sprachlos, ja enttäuscht, und war versucht, die Gemüter mit schnellen, klärenden Interpretationen zu beruhigen. Doch das machte ich nicht. Geschichten gehören nun einfach mal dem Leser, und dies hatte wohl auch Monterroso erkannt. Ein Zeugnis davon ist "Der Affe, der ein satirischer Schriftsteller sein wollte".

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Schlagwörter: Kurzgeschichte

Ewige Jagdgründe

25. März 2021, Jürg Messmer

Aus "heiteren Himmel" kamen mir diese "ewigen Jagdgründe" heute morgen in den Sinn, tauchten auf aus alten Quellen. Welch schöner und stimmiger Name für etwas, das wir vergessen haben, oder vielleicht gar nicht kennen können. Nicht erstaunlich, da ja solch zeitlos Ewiges mit unseren beschränkten Erkenntnismitteln, sprich Mess- und Vergleichsinstrumenten, ja kaum je zu bestimmen ist, wir uns entsprechend auch nicht davor schützen, oder die Ewigkeit uns sichern, können.

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Schlagwörter: Kurzgeschichte

Der Dinosaurier

23. März 2021, Jürg Messmer

Am gleichen Abend, als wir im Café La Luna sassen, eine Pizza teilten, und Kurzgeschichten von Monterroso lasen - der mich zu meinem Versuch inspiriert hatte, für einmal eine hoffentlich heitere und kurze Geschichte mit dem Titel Der Glaube und die Berge zu schreiben - zeigte mir Vivian auch die vermutlich kürzeste Mini-Geschichte der Welt, auch die von Monterroso. Ob diesem fantastischen Text musste ich wiederum lachen, vielleicht grad deshalb, weil ich ihn nicht so genau verstand. Vielleicht lag grad darin das schöne, dass ich den Text nicht auf Anhieb ganz verstehen musste. Erst als ich ihn zu übersetzen versuchte, realisierte ich, wie schwierig es ist, solche Texte zu übersetzen, und was beim Übersetzen und Verstehen so alles passieren und verloren gehen kann. Vivi erzählte mir, dass dieser kurze Text so manche zu langen Analysen angeregt hätte.

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Schlagwörter: Kurzgeschichte

Der Glaube und die Berge

21. März 2021, Jürg Messmer

Um es für einmal kurz zu machen: Vivian und ich sassen im Café La Luna in Xela, hatten je ein Glas Wein bestellt, und mit Blindtest versucht, den Cabernet Sauvignon und den Merlot zu unterscheiden, was nicht so recht gelang, nicht einmal mir, dem anerkannt erfahrenen Wein-Blindtest-Erschmecker :-) Und so kam es, dass sie dann den Cabernet Sauvignon trank, und ich den Merlot, obwohl ich eigentlich den Cabernet Sauvignon vorgezogen hätte, doch dann den anderen doch lieber hatte. So war die Verteilung am Schluss einfach, und beide erhielten wir, was wir wollten. Na, ja, ich wollte auch noch eine Zigarette rauchen, und bat sie um Erlaubnis - wie immer mit einem leicht schlechten Gewissen, doch auch mit Schalk, in der Hoffnung, dass sie meine Abwesenheit gut ertragen würde, so alleine als Frau. Und es klappte. Als ich vom Rauchen auf der Strasse zurückkam, war sie am Kurzgeschichten suchen, und hatte diese hier gefunden, die sie mit mir teilen wollte. Ich durfte sie laut lesen, auf Spanisch.

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Schlagwörter: Kurzgeschichte

Porno-Willi's unbändige Lebenslust

6. März 2021, Jürg Messmer

Als mir ein Freund diese Geschichte vom Porno-Willi erzählte, musste ich erst einmal befreit lachen. Gleichzeitig regte ich mich wieder furchtbar auf, wie informationsgläubig viele, grad auch gut gebildete, Menschen doch sind. Gleich wollte ich ein Gesetz schreiben, das einen Blick über die reine Zahlenmechanik hinaus auch in Wissenschaft und Politik, bis hin zum "Gesundheitswesen", fördern würde. Doch scheiterte ich natürlich daran - wie immer - warf die Waffen, und beschloss, einfach diese Geschichte zu erzählen. Nein, keine sauber wissenschaftlich erfassten und für die Statistik bereinigte Fakten, sondern einfach ein Geschichte. Und selbst Porno-Willi würde sie wieder anders erzählen.

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Eine gemalte Geschichte

19. Januar 2021, Jürg Messmer

Vor einigen Tagen habe ich dieses Bild entdeckt, direkt über dem Sessel, in dem ich jeden Tag in Ruhe mit dem Tag erwache, heissen Cafecito trinke, eine frühe Pipa de Paz rauche, und wie immer schreibe. Doch das eben oft noch im Dunkeln, so dass ich bisher nie auf dieses Bild geachtet hatte.

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Schlagwörter: Guatemala

Blinder Fleck

18. Januar 2021, Jürg Messmer

Grad dachte ich im inneren Dialog an einen blinden Fleck, den ich in einer anderen Person entdeckt zu haben glaubte. Klar, das ist es! Es war wie eine Erleuchtung.

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Süsse sprachliche Erschütterungen

11. Januar 2021, Jürg Messmer

Was für ein Titel! Welche Herausforderung, einen Text zu solch einer Schlagzeile zu schreiben, die ich ja intuitiv beim Warten auf meine Guatelintekische Compañera - auf dem Parkplatz von Xelapan - empfangen hatte!

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Ein Tag im Leben von Jorgito

9. Januar 2021, Jürg Messmer

Wie schon lange versprochen, für einmal nur Bilder, Fakten und Beschreibungen, anstatt ein langer, oft scheinbar etwas verwirrender Text. Doch etwas schwierig, um Schreiblust aufkommen zu lassen! Vielleicht einfach deshalb, weil ich wieder einmal versucht habe, allzu viel in diesen "Bericht" reinzupacken.

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Ziele - in Beton gegossen

6. Januar 2021, Jürg Messmer

Immer wieder wünscht mir jemand, dass ich meine Ziele erreichen möge! Dabei bin ich manchmal etwas unsicher, wie genau der mir gut meinende Mensch das auch meint1. Als leicht paranoider, lieber gar "sensibler", oder halt einfach unsicherer Mensch, glaube ich dann immer gleich Zweifel zu hören, oder gar sowas wie, "dass kann ja nicht gut gehen” - zum Beispiel eben nach Guatemala auszuwandern, um da das Glück zu finden, und das erst noch aus der Wohlfühloase Schweiz, dieser sicheren.

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Rückblick 2020 - Beste Momente

2. Januar 2021, Jürg Messmer

Heute morgen hat ein Freund in einer Chatgruppe ein Video geteilt, das mit Click auf Pfeil einen witzigen Clip über “Beste Augenblicke von 2020” versprach. Ich klickte auf “Play”! ... doch da lief nichts. Aber gar nichts.

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Eine kleine Raucher-Geschichte

27. Dezember 2020, Jürg Messmer

Die zweitletzte Zigarette in meiner Schachtel, und das bereits um 10 Uhr morgens! Schon atemlos alleine beim Gedanken. Ein Spaziergang ist angesagt, Rauchen bewegt ja so manche.

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Ein Zwischenbericht mit Hinweis

25. Dezember 2020, Jürg Messmer

Etwas im Klintsch habe ich beschlossen, "besondere Reiseberichte" ab sofort unter "Texte" zu veröffentlichen, ohne darauf allgemein hinzuweisen, und dabei vielleicht ungewollt jemanden vor den Kopf zu stossen. Nein, das möchte ich nicht.

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Der Blutende Spiegel des Don Quijote

22. Dezember 2020, Jürg Messmer

Ich liebe klare Titel, fast besser noch mit etwas Blut verschmiert. Der Bub hat ja doch noch einiges gelernt, dank Jahren der Arbeit in den Medien, in die der lernbegierige Autodidakt und Abenteuerlustige sich dank purem und sehr glücklichen “Zufall” ja mal in jungen Jahren verirrt hatte. Ja, manchmal sind sie klarer, diese verschmierten und oft noch kürzeren Titel. Klarer als der eigentliche Text. Da wird's ja gleich komplizierter!

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Morgen werde ich mich mit einem unterhaltsamen Typ vergnügen

17. Dezember 2020, Jürg Messmer

Den Titel "Mañana voy a divertirme con un chico divertido" hatte mir gestern Vivian in den Kopf gesetzt. Ursprünglich lautete er etwas anders, pfiffiger, doch den vergassen wir umgehend, und haben uns dann auf diesen geeinigt. Ihr Wunsch ist mir Befehl. ¡Estamos para servirle!

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Die Blume und der Gehsteig

16. Dezember 2020, Jürg Messmer

Welch ein Morgen! Das Morgengrauen inspiriert mich immer wieder. Und das nach einer Nacht mit kurzem aber tiefem Schlaf, eine Ausnahme in den letzten Wochen, während denen ich durch grosse Unsicherheiten, mit wenigen Gewissheiten wie der Hoffnung, oft reisend, immer wieder neue Wege habe finden müssen, in einer Welt mit Menschen, die sich vor dem Virus fürchten, das Corona heisst.

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Absichtliche Gesetzeslücke?

13. Dezember 2020, Jürg Messmer

in Mitten der Nacht bin ich wütend aufgewacht. Verzweifelt. Machtlos. Man kann ja nichts machen. Es ist einfach so. Nein. Das reicht mir nicht. Ich habe genug. Ich bin wütend. Göttlicher Zorn.

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Auf terrestrischen Empfang geschaltet

9. Dezember 2020, Jürg Messmer

Nach beinahe 24 Stunden Flugreise, mit allen deren Tücken, bin ich wieder sicher gelandet, im Haus von Gilda in Guatemala City. Ich bin froh, dass sie mich abgeholt hat. Seit 15 Jahren kennen wir uns, ich bin mit ihr vertraut, und sie ist für mich sowas wie eine Brücke zwischen der alten und der neuen Welt. Und wie immer beginnt sie mich gleich zu necken, mit treffenden Sprüchen!

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Drehen um sich selbst

4. Dezember 2020, Jürg Messmer

Es ist klar, dass ich mich in diesen Texten immer wieder um mich selber drehe, meine Wunden lecke, und frisch und fröhlich meine Gedanken teile. Beim Schreiben ist niemand da, der einem korrigiert, ins Wort fällt, einem anlächelt oder schief anschaut. Also Schreiben ist ein "lonely business" und vielleicht ist es eine Arroganz zu meinen, dass das Andere betreffen oder interessieren könnte. Dazu passend die Frage der aufmerksamen Erstleserin meiner gestrigen Klage Salz des Lebens: “Jetzt wo du dein Leben auf einen Rucksack reduziert hast, bist du da freier, oder drehst du dich jetzt einfach nur noch um dich selbst? Nicht wie wir anderen, die wir uns um allerlei Dinge kümmern müssen?” (kein wörtliches Zitat). Wie immer war ich betroffen, hatte ein schlechtes Gewissen ob der erahnten Sünde, und liess die Frage einen Moment auf mich wirken.

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Salz des Lebens

3. Dezember 2020, Jürg Messmer

Eine weitere schlaflose Nacht. Albtraum. Der Dream-Catcher fehlte. Es ist ja auch eher ein Wach-Angst-Traum. Schrecken ob aller Menschen, die sich inzwischen von mir zurückgezogen haben, schweigen. Ich weiss, ich habe entschieden, zu gehen. Jeder Schritt ist eine Entscheidung. Ich werde morgen den Covid-19-Test machen und am Sonntag ins Flugzeug steigen, obwohl beides mir gegen den Strich geht. Es ist eigenartig. Ich wollte ja der Zerrissenheit entfliehen, die mein Leben in der Schweiz bestimmt hatte. Der ewig Verwirrte, der Bittgänger um Aufmerksamkeit und Zuneigung. Immer im Zug unterwegs, im besten Fall zu Fuss, um an Orte zu gelangen, zu Nestern Zutritt zu erhalten, die sich viele gebaut haben. Ich, der ich noch nie ein “dauerhaftes” Nest gefunden habe. Nichts gebaut, da ich immer nur Sand fand. Ausser in gewisser Weise im Obstgarten, am Zanggerweg, oder beinahe in Einsiedeln. Ja, da hat einiges gestimmt. Trotzdem ging ich weiter. Meine Füsse kamen nicht zum Stand.

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Der fünfte Monat - Entscheidung

27. November 2020, Jürg Messmer

Eigentlich wollte ich ja keine langen Monatsberichte mehr schreiben, doch dieser hat sich aufgedrängt. Vielleicht wird er ja kurz. Die aktuelle Situation: Nach Tagen von Wirren, Albträumen, Angst pur, und Konspirationsängsten und -theorien. Nach Zeiten von Spekulationen, begleitet von wilden Emotionen jeglicher Art, nach oben und nach unten, wollte ich endlich einen Punkt machen. Folgendes habe ich entschieden:

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Existenzielle Erfahrung

19. November 2020, Jürg Messmer

Nachdem die neuesten Reisepläne klar, und Termine wie PCR-Test neu gebucht waren, alles eingefädelt und Zeit für Entspannung, ja zur Freude war, da erfasste mich eine tiefe Trauer. Ich dachte an meine Familie, meine Freunde in der Schweiz, und an das widerspenstige Einsiedeln. Sinéad sagte, you’re regretting. Nein, sagte ich, es ist einfach Trauer. Doch ist "bedauern" vermutlich ja dasselbe. Der Abend war trotzdem schön, auch lustig, und stimmig. Inklusive der flambierten Pilze zum Fisch, die Sinéad in der Bratpfanne mit Kupferboden zubereitete - in Anlehnung an meine Erzählungen aus meiner behüteten Jugend. Die Büchsen-Pfirsichhälften und Bananen, die mit Cointreau und Rum übergossen, unter lodernden Flammen in einer Kupferpfanne flambiert, und den Raum beleuchtete und Augen entzückte. Dies war damals in gutbürgerlicher oder auch neureicher Schweizer Küchen angesagt.

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