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Abschiedsfest, Reisepläne und Kontaktinfos 

30. April 2020, Jürg Messmer

Liebe Freunde, liebe Eingeladene meines Abschiedsfestes. In der Zwischenzeit ist vermutlich fast allen klar, dass dieses Fest vom 2. Mai 2020 nicht in seiner geplanten Form stattfinden kann. Vor Juni macht die Öffnung des Restaurants keinen Sinn, denn da sind physische Präsenz, ohne Angst vor Berührungen, einfach Voraussetzung. Also eine virenpolitisch schwierige Sache. Einen Plan B gibt es noch nicht. Vielleicht ein "gemeinsames" Bier, in geziemter Distanz, auf der Hafenmole in Wädenswil, das wäre eine Möglichkeit. Entscheiden wird sich das am Samstag. Abhängig von... was weiss ich schon.

Der gemeinsame physische Abschied ist also nicht möglich, nur noch in kleinem Rahmen. Das ist immer möglich, “Probieren geht über studieren!” oder “Wer wagt, gewinnt”, wie meine weise Mutter immer gesagt hat. Logischerweise wird die Zeit die Möglichkeit bestimmen, denn in einem Monat, am 31. Mai 2020, werde ich meine Wohnung abgegeben haben, mit dem Rucksack über die Türschwelle treten, und den Weg in Zukunft Guatemala Schritt um Schritt entscheiden und gehen dürfen. Überraschungen sind gewiss. Der Plan bleibt, ich habe keinen Besseren.

Einige haben mich gefragt, ob ich denn dann einfach verschwinden werde, oder ob der Kontakt mit mir aufrecht erhalten werden könne. Ja, das kann. Ich werde nicht einfach verschwinden - soweit ich das aus meiner Erfahrung beurteilen kann. Geplant ist weiterhin, diesen öffentlichen Blog für Familie und Freunde weiter zu betreiben. Vor allem für allgemeine Informationen oder Geschichten. Also Jede und Jeder, oder Jedes, die es interessiert, kann immer meine Webseite mosaics.ch besuchen, um dann mehr zu erfahren. Der Individuelle Kontakt für Persönliches ist immer auch – irgendwie – möglich.

Meine Kontaktdaten bleiben bis auf Weiteres gleich. E-mail und Chatkanäle werden – ziemlich sicher – langfristig gültig sein. Das Telefon wird sich wohl in Zukunft ändern, doch das wird erst gegen Herbst passieren, denn dazu muss ich in Guatemala angemeldet und niedergelassen sein. Bis dann bleibt alles beim Alten.

Kürzlich hat mich ein Freund gefragt, ob ich glaube, mit meinem Wegzug nach Guatemala alles hinter mir lassen zu können? Ich sagte ihm, nein, ich lasse nichts zurück. Habe das noch nie gemacht. Ich vereinfache einfach wie immer mein Leben. Ich ziehe an einen Ort, wo ich mitten in der Stadt lebe, in einem Zimmer, bei einer Familie, bei meiner Gastmutter Doña Carmen, die nicht nur eine ideenreiche Köchin - in vielem Sinne - ist, sondern auch eine aufmerksame, mitfühlende und witzige Begleiterin. Zudem lebe ich in Fussdistanz zu Allen und Allem was mir da wichtig ist. Das ist in Xela möglich.

Ja, vielleicht wäre es das auch hier möglich (gewesen), aber wo? In Samstagern, wo ich immer den Zug nach einem anderen Ort, Zürich oder so, nehmen muss? Will ich alleine leben, wenn nicht, mit wem? Im Altersheim, oder im Alzheimerzentrum, weil ich vor lauter für mich alleine denken zu müssen, dieses grad dann ganz aus der Hand gegeben hätte? Nein, das sind keine frohen Aussichten. Mein Herz zieht mich in die Hoffnung, die Erde ruft, und das Versprechen gilt, dass ich ankommen werde. Manchmal muss man etwas radikal ändern, um sich selbst zu bleiben.

Nos vemos. Wir sehen uns.
Herzlich, Abrazos

Jürg (Jorge)

PS: Verlassen ist immer auch verlassen werden, was zuerst ist, weiss man da nie so genau, und es ist ja immer auch Veränderung und Erneuerung.

PS2: Ja, zur Zeit fühlt sich das Ganze wie ein Gefängnis an. Doch es gibt die Hoffnung, den Schlüssel zu finden, auch wenn dieser kaum am hellen Tageslicht, am offensichtlichen Ort, zu finden ist. Das liegt in der Natur der Sache. Also gehe ich weiter mit offenen Sinnen - und blind wie immer.

Janis Joplin lässt grüssen: “Me and Bobby McG

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